
Im Berliner Südwesten, an zentraler Kreuzung des Stadtteils Zehlendorf, steht seit 1955 ein Musterbeispiel eines Kiosk. Der KulturKiosk, wie er sich heute nennt und nutzt, verdankt seine Existenz bis heute einer Bürgergemeinschaft, die ihn 1990 unter Denkmalschutz stellen ließ – als Beispiel für Internationale Architektur der Moderne. Dies ist Segen und Fluch zugleich, denn seitdem darf dort kein Imbiss- oder alkoholischer Getränkeverkauf mehr stattfinden, was einem potenziellen Betreiber die wirtschaftliche Grundlage entzieht.
Der Architekt Kurt Kurfiss entwarf den Kiosk und platzierte ihn an die Stelle eines vorigen Gattungsgenossen aus dem Jahre 1931; bis 1989 wurde er als klassischer Kiosk genutzt. Luise Höhn finanzierte den Bau und war viele Jahre Betreiberin des Lädchens, bis die direkt angrenzende Bus-Umsteigestation, die für Umsatz und Frequenz sorgte, verlegt wurde.

Ab 1996 übernimmt ihn der Verein ‚Kultur in Zehlendorf’, führt Instandsetz- und Modernisierungsarbeiten durch und eröffnet im August 1997 den Kiosk als Punkt für Informationen zu Kultur in Zehlendorf und angrenzende Gemeinden. Ehrenamtlich betreut und mit eingeschränkten Öffnungszeiten dient der Kiosk heute der regionalen kulturellen Information, hin und wieder finden kleine Veranstaltungen rund um ihn statt. Eine Dornröschen-Dämmerung, die zumindest den baulichen Erhalt sichert und sich bemüht, Respekt vor der Kiosk-Kultur zu wahren. Die neuzeitliche Kreativwirtschaft und die junge Kultur haben den Pavillon noch nicht als Kommunikationsort für sich entdeckt, ihm noch nicht zu einer überregionalen Strahlwirkung verholfen, die seiner würdig wäre.

KulturKiosk, Potsdamer Str. /Ecke Teltower Damm, 14163 Berlin- Zehlendorf.
Wem gehört der kiosk zur Zeit