Der Shop im Berliner Ensemble.

Seit mehr als 70 Jahren ist das Berliner Ensemble aus dem Theater am Schiffbauerdamm an der Spree, mitten in der Mitte Berlins, nicht mehr wegzudenken. Es ist eine der renommiertesten Theaterbühnen Deutschlands. Sie ging aus der Suche des Dramatikers Bertolt Brecht nach einer neuen Wirkungsstätte in der 1949 gegründeten DDR hervor, nachdem er aus den USA zurückgekehrt war. Im Volksmund stand das Kürzel „BE“ auch für Brecht-Ensemble und das Haus pflegt noch heute viele Stücke aus dessen Feder bzw. Wirkungskreis im Spielplan.

Berliner Ensemble, Foto: Andreas Steinhoff, Wikimedia Commons

Seit 2023 firmiert das Berliner Ensemble als eigene GmbH des Landes Berlin. Was das Theater nicht davor schützte, im Etat auch stark von den einschneidenden Kürzungen der jährlichen Zuschüsse des Senats betroffen zu sein. Dem Vernehmen nach fehlt dem Theater für seinen Spielbetrieb aktuell rund eine Million Euro. Das steckt auch ein Haus mit einer Zuschauerauslastung von rund 95 % nicht spurlos weg. Diese hohe Quote versteht, wer einmal das Glück hatte, z.B. Inszenierungen der berühmten Dreigroschenoper im BE zu erleben: etwa minimalistisch-polarisierend von Robert Wilson oder zuletzt opulent-schillernd von Barrie Kosky. Oder wer vor vielen Jahren einen Abend lang staunend-beklommen an den Lippen von Martin Wuttke in seiner legendären Hauptrolle von Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui hängen konnte. Das Berliner Ensemble schafft buchstäblich spielerisch etwas wirklich rares: Kulturerlebnisse, die man einfach nie mehr vergisst.

Die Traumquote ausverkaufter Vorstellungen des BE deckt aber nicht die Kosten für das Ensemble, für neue Stücke und den Betrieb der Institution, die mittlerweile zwei weitere Bühnen hat und rund 700 Mitarbeitende beschäftigt. Man kann schließlich die Ticketpreise nicht endlos erhöhen, erst recht nicht mit verantwortungsvollem Respekt vor dem sozialistischen Gewissen des Gründers Bertolt Brecht.

So sucht das Theater neue, kreative Quellen, um sich zusätzlich zu finanzieren. Es hat einmal medienwirksam eine Übernachtung auf der Bühne versteigert, aber die damit erzielten 1.500 Euro zahlen wohl eher in eine positive Außenwirkung des mit den Umständen ringenden Kulturbetriebs als in die Lohntüten ein. Und nun gibt es seit dieser Spielzeit eine neue, womöglich potenziell nachhaltigere Rettungsleine: Den BE-Shop.

Foto: Berliner Ensemble Shop, Nico Damian Lenz / Berliner Ensemble

Der Shop bündelt klassische Merchandising-Produkte im Berliner Ensemble-Branding, die sowohl online im Ticketshop als auch vor Ort im Großen Haus in direkter Spreeuferlage angeboten werden. Viele haben einen erfrischend selbstironischen Akzent, wie er dem BE auch sonst gerne zu eigen ist. Da sind Brecht Ultras-Schals und Caps, diverse Drama-Accessoires sowie Upcycling-Taschen aus alten Werbebannern des Theaters. Nur offline vor Ort zu bekommende, limitierte Highlights sind u.a. handsignierte Blechtrommeln mit Gebrauchsmacken, direkt aus den Vorstellungen. Oder hölzerne Schlüsselanhänger aus einem ausrangierten, originalen Bühnenboden des ehrwürdigen Hauses. All diese und viele mehr Sachen sind zu fairen Preisen zu haben und bieten dem geneigten Kunden einen besonderen Mehrwert: das Gefühl und das stolz tragbare Statement, einen kleinen Beitrag zur Erhaltung einer der wertvollsten Kultureinrichtungen unseres Landes geleistet zu haben. Auch wenn er vielleicht keine Karte mehr bekommen hat.

Shop im Berliner Ensemble
Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin
Geöffnet vor und nach den Vorstellungen

Foto: Berliner Ensemble Shop

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