Serendipity in Dorsten.

Jennifer Eikenkamp hat es gewagt. Gegen alle Klischees eröffnete sie gerade ihren Concept Store Serendipity ausgerechnet in der Stadt Dorsten, 75.000 Einwohner inklusive eingemeindeter Dörfer, an der Grenze vom Ruhrgebiet zum Münsterland. Nicht gerade der Hot Spot des innovativen Einzelhandels, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Hier zählen noch Schützen- und Heimatfeste, Bierbörsen, Käfertreffen zu den Top Events. Und natürlich fühlt man sich auch in Dorsten noch … Serendipity in Dorsten. weiterlesen

Chancen für Dorsten. Und anderswo.

Bild: Wikipedia
Bild: Wikipedia

In meinem Beitrag zur Stadt Dorsten als Verkanntem Ort hatte ich bereits die ehemals stolze Hanse-Depandance zwischen Ruhrgebiet und Münsterland kurz vorgestellt. Nun bieten sich hier, meiner Wahlheimat, neue Entwicklungschancen in der einzelhändlerischen Vielfalt, in der Qualität als Einkaufsstadt mit regional breiterer Relevanz. Das alte Einkaufszentrum „Lippetor“, seit Jahren verriegelt und längst nur noch von Fledermäusen besucht, soll abgerissen und ein neues – die Mercaden Dorsten – errichtet werden. Schon erfreulich, dass ein Investor aus dem Rheinland hier Potenzial sieht und einige dutzend Millionen verbauen will. Allerdings gibt es bisher in den Plänen keine Hinweise darauf, dass hier mehr entsteht als nur ein weiteres Standardcenter mit den üblichen Modeketten, Eiscafé und Lebensmittler als Anker. Also ein Klonkrieger in der Schlacht des Wettbewerbs im inspirationsfreien Konsum, wenn nicht „Chancen für Dorsten. Und anderswo.“ weiterlesen

Verkannte Orte: Dorsten.

Es gibt so Städte und Orte, die kennt man nicht. Man hat sie einfach nicht auf der persönlichen Landkarte. Und doch gibt es sie, haben sie eine eigene Identität, leben Menschen hier. Und handeln, engagieren und amüsieren und streiten sich. In loser Folge werden hier im Blog ein paar dieser verkannten Orte vorgestellt.

Foto: win-dor.de

Dorsten ist ein Appendix im Landkreis Recklinghausen, hat mit allen eigenen Gemeinden etwa 75.000 Einwohner. Früher, so scheint es, war hier alles besser: Bergbau, florierende Industrie, Textilfabriken, Kultur. Man sieht es noch an den wenigen, nicht im Krieg zerstörten, Altbauten im Straßenbild. Am alten Rathaus (der „Stadtwaage“ von 1567), dem Marktplatz, den üppigen Kotten im Umland. Je nach Stimmungslage empfindet man Dorsten als freundlich münsterländisch oder auch finsteres Ruhrgebiet.

Es braucht wohl einen triftigen Grund, sich ausgerechnet auf Dorsten einzulassen. Wer aber hineintaucht, wird einiges finden, das der Stadt eine gewisse Lebensqualität bringt.

Immerhin gibt es hier das älteste, dauerhaft im Betrieb befindliche, Franziskanerkloster Deutschlands, das – zugegeben – mangels weltlicher Öffnung keinen besonderen Erlebniswert bietet. Auch die Tatsache, daß Dorsten (wegen der durchfliessenden Lippe) in früheren Tagen einmal Hansestadt war, ist im Ortsgeist nicht spürbar und heute im Grunde irrelevant.

Wie überall aber finden sich auch in Dorsten Slowretailer, die sich gegen die, hier auch schon zugezogenen, Plattitüden H&M, Gerry Weber und Thalia behaupten. „Verkannte Orte: Dorsten.“ weiterlesen

Mut zur Lücke – zwei leere Läden in der Provinz.

Foto: Slowretail

Diese beiden Läden stehen leer. Seit zwei Jahren sind die ehemaligen Betreiber ausgeflogen. Der Eckladen rechts war eine Eisdiele (zu) alter Schule, mäßig geführt. Das linke Lokal wurde vom Tratttoria-Wirt Bruno aus Platznot zugunsten eines größeren Ladens am Ort geräumt.

Im Örtchen Lembeck, 5.000 Einwohner, eingemeindet im Kreis Dorsten am nördlichen Rand des Ruhrgebietes (atmosphärisch treffender: im südlichen Münsterland) schauen die Bewohner und Durchreisende nun täglich auf die einzelhändlerische Brache. Trotzdem passiert hier nichts, dabei sind die Chancen groß.

Leere Läden sind wie das unbeschriebene Papier eines Autors, dem nichts einfällt. „Mut zur Lücke – zwei leere Läden in der Provinz.“ weiterlesen