Nun fand in Dortmund eine spannende Messe statt, die Fair2008. Hier ging es um Fair Trade, den Handel mit Produkten zu erzeugerfreundlichen Konditionen. Die Veranstaltung wurde zu einem Schmelztiegel der Trends und rüttelte die laue Weltladenszene wach.
In erwartungsgemäß alternativer Location in Dortmund trafen sich rund 40 Aussteller zu einer Verkaufsmesse mit dem Schwerpunkt Textilien, maßgeblich veranstaltet vom „Eine Welt Netz NRW„. Die Spannung, die das Thema Fairer Handel in unseren Lohas-geprägten Zeiten freisetzt, war spürbar und die Gegensätze konnten größer nicht sein:
Unentwegte Ökos vs. trendsettenden Designern. Die kurzhaarige, lilagewandete Mittsechzigerin, die seit 25 Jahren ehrenamtlich im Kleckersdorfer Weltladen aushilft vs. der frisch gebackenen Kommunikationsdiplomantin mit stylischer Aura und Metropolen-Praktika.
Stricknadel vs. iBook.
Die einen (ersteren) diskutieren über das Wagnis, evtl. sortimentserweiternd fünf faire Alpaca-Pullover auf Kommission in ihr 45qm-Kirchensouterrain aufzunehmen. Die anderen (letztere) entwerfen eine eigene Fair Trade-Fashionlinie und vermarkten diese über Weltläden der neuen Generation mit – oh Wunder – buchstäblich nachhaltigem Erfolg. Die Zielgruppenspitze verjüngt sich so um reale 40 Jahre…
Es gab eine Fachtagung, dankenswerterweise sehr integriert in das Messe-Geschehen, mit den wichtigsten Fach-Vertretern der Fair Trade-Branche auf dem Podium. Es gab Workshops zu Themen der textilen Herstellungs-und Vertriebskette. Es gab Diskussionen, ob fairer Handel gleichbedeutend auch ökologische Textilien bedingt.
Und es gab eine Modenschau, tough und beruhigend modern inszeniert von Heimatdesign aus Dortmund, die zeigte, daß fair – und oft zugleich auch ökologisch – produzierte Mode sehr cool und laufstegfähig sein kann. Da bekommt man richtig Lust, einen Weltladen zu eröffnen, auch wenn die zuständigen Verbände noch viel nachzuholen haben.
Hallo Sjörn, gerne können wir uns direkt über die Messe austauschen. Ich war vom „kreativen Geist“ dort angetan, endlich passiert etwas im Bereich Weltläden! Das Potenzial derer ist in der allgemeinen vertikalen Einzelhandels-Tristesse ohnehin riesig! Das gilt natürlich nicht nur für Mode…
Danke für diese grobe Zusammenfassung. Meine Frau hatte sich überlegt hinzufahren, schade das es nicht geklappt hat. Gegen weitere 1st Hand Informationen hätte ich nichts einzuwenden gehabt.