Die Rettung der Provinz naht.

Na endlich! Ein Geniestreich par excellence: Aus abgewrackten Hertie-Häusern werden angehübschte Shopping-Center! Da waren die Herren Projektentwickler zeitgemäß kreativ und legen, zu unser aller offenmundigem Erstaunen, nun bahnbrechende Provinz-Konzepte – äh, will sagen – Konzepte für die Provinz vor:

Mettmann und Wesseling bekommen beispielhaft schon bald abertausende Quadratmeter voller uniformer trendiger Klamottenberge und geniessen dann best-practice-Status unter „Immobilienentwicklern“. Totgewirtschaftete Kleinstadtstrukturen trotzen den immergleichen Einkaufscentern der großen Nachbargemeinden. Jetzt haben große und kleine Geschwisterkinder die gleichen Master-of-the-universe-Puppen. Toll!

Zwar wird für die Erhaltung, geschweige Entwicklung, der vernachlässigten Ortskerne noch immer nichts getan. Aber man kann nun stolz sein, daß das halbe Dutzend Standardlabels wenigstens etwas Pseudomoderne vor die Türen bringt. So wird der ÖPNV in die Städte entlastet und das Eiscafé Venezia spiegelt sich in Messehallen-ähnlichen Glasfassaden – wenn es die Miete noch erwirtschaften kann.

Ein Gedanke zu “Die Rettung der Provinz naht.

  1. Alexander und ich sind Blogfreunde, schon geraume Zeit. Und für einen Freund, der auch im Geiste ähnliche Werte verkörpert ergreift man gerne Partei.

    Aber selbst die oben benannten Projektentwickler müßten eingestehen, dass ein Verriss mit solchem Charme und den genialen Wortkombinationen – sympathisch zu lesen ist. Und weil ich in den Achtzigern ein großer Fan von „Küsschen Küsschen“ war, eine sehr schwarze Erzählreihe aus England, fällt mir natürlich besonders auf, dass der Clou auch hier in der allerletzten Zeile liegt…

    Yes Alex – you can!
    Herzlichst Det

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