Die alljährliche Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente ist die Hochburg der „fast moving consumer goods“. Jenen Produkten also, die – ob im Luxus- oder Discountgenre – als Lifestyle-Wohn-Accessoires, Dekoelemente, Geschenkartikel oder Gedeckter Tisch klassifiziert werden. Sieht man einmal von den notwendigen Alltagsprodukten wie Wasserglas, Geschirr/Besteck oder Haushaltskerze ab, ist das Gros der feilgebotenen Artikel, asketisch betrachtet, komplett überflüssig.
Wer braucht schon künstliche Steine mit Aufschriften wie „Liebe“, „Harmonie“ oder „OM“ (nein, Chantal, das sind keine mystischen Glücksspender!) oder sonstige Pseudo-Trends als Dekorationselemente in der heimischen Stube? Ist das der Versuch, die eigene Philosophie und Geisteshaltung, die unausgesprochenen Wünsche ans Leben gar, an schnelllebige Kitschpretiosen outzusourcen, mit denen man sich dann demonstrativ umgibt? Früher galt das anspruchsvoll gefüllte Regal mit (gelesenen!) Büchern als stolzes Abbild des eigenen Wesens – heute ist es das, so sinntriefend wie rückstandsfrei austauschbare, Weisheiten-Tattoo an der prosafreien Wohnzimmerwand. „Slowretail und die schnellen Güter.“ weiterlesen