Neue Studie: sales design.

Bild: Zukunftsinstitut

Das längst renommierte Zukunftsinstitut legt nun eine Studie vor, die im Untertitel bereits den Anspruch an die eigene Aufklärung beschreibt: „sales design – Vom Point-of-Sale zum Point-of-Interest„. Die Studie richtet sich an alle, die tiefer in die Welt des spannenden Handels und seiner Geheimnisse eintauchen möchten. Tatsächlich ist es heute oft das besagte Interesse, dass die Kunden an den uniformen Verkaufspunkten verlieren und so ist es nicht erstaunlich, geradezu fortschrittlich und zukunftsweisend, vor allem aber wertewandelkonform, dass sogar die Zukunftsforscher den entschleunigten Handel wieder entdecken. „Neue Studie: sales design.“ weiterlesen

Eine Zeitkonserve: Die Konditorei Hollhorst.

Hollhorst1_2
Foto: http://www.haraldschroeder.de

Aus dem Buch „Zeitkonserven – Frankfurter Traditionsgeschäfte“.

„Drei Stückscher Radanekuchen, bitte schön!“ Sorgfältig und vorsichtig wie eine Kostbarkeit packt der ältere Herr den Kuchen ein. „Schon als Kind hab ich den am liebsten gegessen, aber seit die Mutter tot ist, backt ihn keiner mehr, und mir ist nicht bekannt, dass es Radanekuchen außer beim Hollhorst noch woanders gibt. Jedenfalls nicht so gut.“ Um seine Lust zu stillen, fährt der rüstige Mittsiebziger zweimal im Monat von Dreieich nach Frankfurt. „Dann hat der süße Zahn wieder seine Ruh“, sagt er. Der so gelobte Kadanekuchen heißt eigentlich Rodonkuchen. Dahinter verbirgt sich ein Napfkuchen aus gerührtem Hefeteig, mit Sultaninen und Korinthen gebacken und mit Puderzucker bestäubt. Nichts Aufregendes, aber ehrlich im Geschmack. Genau das scheint das Ausschlaggebende zu sein. „Wir haben viele solcher Kunden“, sagt Manfred Anderlohr. Noch. „Eine Zeitkonserve: Die Konditorei Hollhorst.“ weiterlesen

Buchtipp: Zeitkonserven.

Zeitkonserven
Cover: CoCon-Verlag, Foto: http://www.haraldschroeder.de

„Oft wirken die Geschäfte wie aus der Zeit gefallen. Nicht nur, was die Inneneinrichtung betrifft, die nicht selten seit ihrer Gründung unverändert ist. Hier blitzt kein Chrom, hier stehen nicht meterweise Glasregale und hier werden keine Eyecatcher am Eingang platziert. Stattdessen nimmt man sich Zeit für Beratung – man fühlt sich dem Kunden verpflichtet. Dieser Mikrokosmos kleiner Läden wirkt in der Metropole Frankfurt wie eine Zeitkonserve, die der Schnelllebigkeit und Kettenmentalität bis jetzt unbeirrt standgehalten hat.“

Mit diesen Sätzen beginnt das jüngst erschienene, bildreiche Buch „Zeitkonserven – Frankfurter Traditionsgeschäfte“ aus dem Hanauer CoCon-Verlag. In den nächsten Wochen werden wir, mit freundlicher Genehmigung des Verlages, hier im Blog einige Läden daraus vorstellen. „Buchtipp: Zeitkonserven.“ weiterlesen

Im Suk von Marrakesch.

Der Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Elias Canetti (1905-1994) hat in seinem Buch „Die Stimmen von Marrakesch“ (1968) das Wesen der arabischen Suks (Basare) wunderbar beschrieben. Hier ein Auszug daraus, der zugleich sachliche Beschreibung und Liebeserklärung an den Handel ist.

SoukAleppo_Wikipedia
Foto: Wikipedia

Die Suks

Es ist würzig in den Suks, es ist kühl und farbig. Der Geruch, der immer angenehm ist, ändert sich allmäh­lich, je nach der Natur der Waren. Es gibt keine Namen und Schilder, es gibt kein Glas. Alles, was zu verkaufen ist, ist ausgestellt. Man weiß nie, was die Gegenstände kosten werden, weder sind sie an ihren Preisen aufgespießt, noch sind die Preise fest. „Im Suk von Marrakesch.“ weiterlesen

Buchtipp: Store fronts in New York.

store-front-disappear_1
Foto: Gingko Press

Der Bildband „Store Front – The Disappearing Face of New York“ ist ein visuelles Vermächtnis für charakteristische Schaufenster in New York City, die zunehmend aus dem Stadtbild verschwinden. Die beeindruckende Bildersammlung belegt die leise Verdrängung jener Händlerpersönlichkeiten, die zumeist spezialisierte Fachgeschäfte oder Nachbarschaftsläden unterhielten. Sie verkörperten für Ihre jahrzehntelangen Stammkunden einen Geist der Nähe, Vertrautheit, Komfort und Wärme. „Buchtipp: Store fronts in New York.“ weiterlesen

Neue Slowretail-Serie: Der Kiosk.

350px-Bnkiosk
Foto: Wikipedia

Des Einzelhandels kleinste Einheit ist er nicht. Dieses Privileg hat der Bauchladen. Als weltverbreitetes Kleinod ist der Kiosk aber ein architektonisches Unikum, das früher ganz anderen Zwecken als dem Handel vorbehalten war. Mit dieser Slowretail-Reihe werden in loser Folge Geschichten um Kioske in aller Welt vorgestellt, wir starten mit zwei zeitgenössischen Beispielen. „Neue Slowretail-Serie: Der Kiosk.“ weiterlesen

Kleider machen Leute (machen Kleider).

Wie Kleidungsstücke fertigungstechnisch entstehen ist so eine Sache. Oft sind global wirkende Herstellungsketten daran beteiligt und operative Strategen bemühen sich redlich um deren Optimierung. Das Ziel ist zumeist Effizienzsteigerung, Kostensenkung, Automatisierung. Immer häufiger gibt es aber auch Menschen und Institutionen, die den Blick auf die menschliche und ökologische Verantwortung lenken, die die Bekleidungsindustrie in der Gesellschaft trägt. Der Augsburger Hochschulabsolvent Tobias Seemiller hat diese Verantwortung … Kleider machen Leute (machen Kleider). weiterlesen

Gleich nebenan in Berlin.

www.dekobehrendt-berlin.de
Foto: Deko-Behrendt, Berlin-Schöneberg

Seit 2006 bereits berichtet der Berliner Lokalsender rbb jeden Samstag über eine andere Slowretail-Institution in der Haupstadt. Die Reihe „Gleich Nebenan“ läuft immer am Samstagabend ab 19.30 Uhr in der Abendschau. Vorgestellt werden traditionsreiche Läden in der Nachbarschaft, im Kiez: Tante-Emma-Läden, Manufakturen, Handwerksbetriebe, szeniges, schrulliges, einzigartiges. „Gleich nebenan in Berlin.“ weiterlesen

Vom Kaufen und Verkaufen.

www.nzz.ch
Foto: http://www.nzz.ch

Vom Kaufen und Verkaufen. Zum zweiten Advent.

aus: “Der Prophet” von Khalil Gibran.

…und ein Kaufmann sagte: Sprich uns vom Kaufen und Verkaufen. Und er antwortete und sagte:

Die Erde gibt euch ihre Frucht, und es wird euch an nichts mangeln, wenn ihr nur wisst, wie ihr eure Hände füllt. Im Austausch der Gaben der Erde werdet ihr Fülle finden und gesättigt sein. Doch wenn der Austausch nicht in Liebe und freundlicher Gerechtigkeit stattfindet, wird er bloß einige zur Gier und andere zum Hunger führen. „Vom Kaufen und Verkaufen.“ weiterlesen

Der Markt auf dem Domplatz in Münster.

www.edition-aldente.de 

Der Münsteraner Andrea Arcais schreibt als Gastautor auf slowretail.de über den wunderbaren Wochenmarkt seiner westfälischen Wahlheimat und den ebensolchen, gerade erschienenen Bildband darüber. Vielen Dank dafür!
 

Wie ein kleiner Urlaub…
… so empfinden es viele Münsteraner, wenn sie mittwochs oder samstags über den Markt auf dem Domplatz schlendern, sich umsehen, ihre Einkäufe erledigen. Es ist ein fast schon mediterranes Flair, zumindest solange es nicht maimelt – wie der Regen in »Masematte«, dem Münsteraner »Slang«, genannt wird. Das Angebot dieses Marktes ist in jeder Hinsicht herausragend. Die Vielfalt, die Frische und vor allem die Tatsache, dass weiterhin viele bäuerliche Betriebe ihre Waren anbieten, das Land also in die Stadt kommt. Das macht eine der Besonderheiten dieses Marktes aus, auf den die Münsteraner zu Recht überaus Stolz sind.
   „Der Markt auf dem Domplatz in Münster.“ weiterlesen